Ökofair

Die Welt stirbt. Aber wir können dazu beitragen, das zu verhindern. Die Lutherkirche ist dabei.

Bestimmend für unser Handeln ist die Besinnung auf heutige Ressourcenverschwendung, bei zukünftiger Ressourcenverknappung. Dabei denken wir an faire und zukunftsfähige Lebensbedingungen, für Menschen und Tiere, bei uns, und in der Welt. Das kann nur im Einklang mit der Natur und den Kreisläufen der Ökosysteme unseres Planeten funktionieren.

 

Seit 2021 tragen wir das Siegel "Ökofaire Gemeinde" - doch das ist uns nicht genug. Mit Energie und Überzeugung arbeiten wir daran, das Ziel, eine treibhausneutrale Kirche zu werden, zu erreichen. Dafür haben wir ein Klimaschutzkonzept beschlossen und einen Umweltausschuss eingesetzt.

 

Doch das wichtigste ist uns: Machen! In diversen Gruppen und Aktionen engagiert sich die Lutherkirche bereits für Nachhaltigkeit, Klima- und Umweltschutz. Und wir wollen mehr!

 

Ansprechpersonen:

Pastor Henri Steinrück (Vorsitzender des Umweltausschusses)

Werner Welzel (Klimaschutzbeauftragter)

 

 

Klimaschutzkonzept

der Lutherkirchengemeinde Pinneberg

 

 

Stand: 15.09.2023

 

 

Inhalt

1.     Einleitung

2.     Bestandsaufnahme

3.     Zukunftsprozess 2030

4.     Themenfeld Gebäude

5.     Themenfeld Mobilität

6.     Themenfeld Organisation

7.     Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit

8.     Zeitplanung

9.     Ansprechpartner

 


 

1.     Einleitung
Die Lutherkirchengemeinde in Pinneberg hat sich schon seit ca. 10 Jahren auf dem Gebiet des Umweltschutzes regelmäßig engagiert. Zahlreiche Aktivitäten wurden hierzu umgesetzt und haben in 2021 dazu geführt, dass die Gemeinde mit dem Ökofair-Siegel vom Kirchenkreis ausgezeichnet (Anlage) wurde. Das ist ein schöner Erfolg, stellt aber im Hinblick auf einen umfassenderen Klimaschutz letztlich „nur“ einen ersten Schritt in Richtung Treibhausgas- und Klimaneutralität dar.

 

Der Kirchengemeinderat (KGR) hält es für dringend erforderlich, dass weitere Maßnahmen zügig ergriffen werden, um einen nachhaltigen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten. Klimaschutz ist sowohl aus umwelttechnischen und gesellschaftspolitischen wie auch aus ethischen und theologischen Gründen ein „Muss“. Wir alle tragen eine Verantwortung dafür, dass unsere Erde für alle Lebewesen lebenswert bleibt oder es wieder wird. Auch wenn die Herausforderungen dazu riesig erscheinen und die täglichen Nachrichten zu den Katastrophen dieser Welt sehr bedrückend sind, will die Lutherkirchengemeinde beim Klimaschutz intensiv weitermachen, gemeinsam mit vielen Personen und Gruppen anpacken und ihr Umfeld noch positiver gestalten.

 

Dieses Klimaschutzkonzept ist als Strategiekonzept aufgestellt und legt damit auch den Rahmen für weitere operative Maßnahmen (Anlage) fest. Wie in anderen Landeskirchen, Kirchenkreisen und Kirchengemeinden sind dabei insbesondere die Themenfelder Gebäude, Mobilität, Beschaffung, Organisation, Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit in den Fokus zu nehmen. Nach Verabschiedung des Klimaschutzkonzepts durch den KGR soll es der Gemeinde vorgestellt werden. Die Mitarbeit der Gemeindemitglieder bei den weiteren Maßnahmen ist dabei sehr erwünscht. Der KGR erhofft sich durch das dort vorhandene Know-how eine fundierte Unterstützung bei einzelnen Themen zu bekommen. Die Möglichkeit, sich aktiv in den weiteren Prozess einzubringen und etwas auf dem Gebiet des Klimaschutzes bewegen zu können, ist für einige Gemeindemitglieder durchaus attraktiv.

 

Um Treibhausgasneutralität und später Klimaneutralität zu erreichen, muss insbesondere das Thema „Gebäude“ in der Luthergemeinde beachtet werden. Hier sind große Potenziale gegeben, die bisherigen Emissionen zu verringern. Gleichzeitig sind gerade bei den Gebäuden die Herausforderungen sehr anspruchsvoll. Veränderungen sind nicht immer erwünscht, tun manchmal weh, schüren Ängste, erfordern Mut und die langfristige Einsatzbereitschaft aller Beteiligten. Aber sie bieten zugleich auch Chancen, Dinge wirklich besser zu machen. In diesem Zusammenhang wird auch das Projekt des Kirchenkreises zu einer klimaneutralen Modellregion mit zu diskutieren sein.

 

Der KGR verfolgt mit diesem Konzept folgende Ziele:

-        die Gemeinde über das Thema „Klimaschutz“ und das weitere Vorgehen auf diesem Gebiet regelmäßig zu informieren, 

-        den Rahmen für weitere konkrete, operative Maßnahmen zu setzen (Anlage),

-        die Beschlüsse und Maßnahmen der Landeskirche und des Kirchenkreises zu beachten und umzusetzen,

-        das Thema „Klimaschutz“ in der Gemeinde zu organisieren,

-        Ansprechpartner für die Gemeinde, für die Pinneberger Gemeinden (Region) sowie für die Stadt und Umweltgruppen festzulegen,

-        die Gemeindemitglieder zu motivieren, den Klimaschutz zu unterstützen und sich mit eigenen Beiträgen zu engagieren.

 

 

2.     Bestandsaufnahme
2021 hat die Lutherkirchengemeinde das Recht erworben, das Siegel „ököfaire Gemeinde“ zu führen. Dies ist Ausdruck und Ergebnis eines ehrlichen Bemühens, als Gemeinde „möglichst nachhaltig und fair zu leben (…) und damit unseren Beitrag zur Bewahrung der Schöpfung beizutragen.“ Gleichwohl wird der Erwerb dieses Siegels in erster Linie als Beginn eines Prozesses verstanden, der den Weg der Lutherkirchengemeinde zu mehr Umweltschutz ebnen soll. „Ökofair“ sein bedeutet für die Lutherkirchengemeinde kein statischer Zustand, sondern ist Ansporn, der Maxime, die Erde als Gottes Geschenk zu bewahren.

Gemäß der Dokumentation der erfüllten Kriterien zum Erhalt der Auszeichnung ÖkoFaire Gemeinde (Anlage) wurden folgende erreicht:

 

Büroausstattung

-        Renovierung der Büroräume mit ökologisch verantwortbarem Material

-        Verwendung von Umweltpapier und ökologischer Versandtaschen

-        Jährliche Fortbildung der Mitarbeiter:innen des Büros zum Thema ÖkoFaire Gemeinde

Bewirtung

-        Verwendung von Gepa-zertifiziertem Kaffee

-        Nutzung von Getränken in Mehrwegflaschen von regionalen Abfüllern oder Leitungswasser

-        Nutzung von Mehrweggeschirr

 

Reinigung und Entsorgung

-        Nutzung von zertifizierten Reinigungs- und Verbrauchsmitteln mit EU-Umweltsiegel oder dem Umweltzeichen Blauer Engel

-        Mülltrennung nach regional gültigen Standards

 

Energie

-        Nutzung von energiesparender Beleuchtung

-        Schrittweise Ausstattung von Kirche und Gemeinderäumen mit energiesparenden Leuchtmitteln (LED-Lampen)

-        Erwerb von zertifiziertem Ökostrom

 

Mobilität

-        Durchführung von Gemeindeausflügen und -fahrten mit dem Bus, Fahrgemeinschaften oder dem Zug

 

Eigene Ideen

-        Bewirtschaftung eines gemeindeeigenen Obstgartens

-        Repaircafé (alle 3-4 Monate)

-        Anlegung eines Blühstreifens am Gemeindehaus und zwei Pflanzkästen

 

Aktionen

-        erfolgreiche Teilnahmen an der Aktion „Stadtradeln“

 

Die bisher erreichten Maßnahmen sind erfreulich und weisen in eine richtige Richtung, wenngleich dem KGR bewusst ist, dass es mehr zu unternehmen gilt. Die Realisation von mehr Umweltschutz und Klimaneutralität ist für die Lutherkirchengemeinde mittel- und langfristig nur in regionaler Kooperation mit den übrigen Pinneberger Kirchengemeinden möglich (siehe hierzu „Zukunftsprozess 2030“). Gleichwohl ist zu betonen: Der Weg zur Klimaneutralität bedeutet nicht ausschließlich Verzicht. Die Erfüllung des biblischen Schöpfungsauftrages, die Ressourcen der Erde zu bewahren, ist gelebter Gottesdienst und sollte als solcher empfunden werden. Maßnahmen zum Klimaschutz sind somit vom Verkündigungsauftrag der Kirche nicht zu trennen.

 

 

3.     Zukunftsprozess 2030
Seit Mitte 2022 trifft sich die Arbeitsgruppe „Zukunftsprozess 2030 (neu)“ in ca. zweimonatigen Abständen, um übergeordnete Themen zu besprechen, aus strategischer Sicht zu bewerten und dann operativ umzusetzen. Die AG wird aus den vier Pinneberger Gemeinden und der Gemeinde aus Kummerfeld gebildet. Jede Kirchengemeinde nimmt mit einem/einer Pastor/Pastorin, einer/einem hauptamtliche/n Mitarbeiter:in und einer/einem Ehrenamtlichen teil. Damit setzt die AG den vom Kirchenkreis 2020 angestoßenen Austausch „Zukunftsprozess Kirche 2030“ fort.

Als mögliche Themen, in denen man regional zusammenarbeiten kann, hat die Gruppe folgende Bereiche identifiziert:

-        Arbeit mit Kindern und Jugendlichen

-        Öffentlichkeitsarbeit

-        Gebäudemanagement

-        Kirchenmusik

-        Zusammenarbeit der Hauptamtlichen  

-        u.a.m.

Die AG hat zunächst das Thema „Arbeit mit Kindern und Jugendlichen“ priorisiert; das Thema befindet sich in einem Abstimmungsprozess und kommt konsensual voran. Zugleich muss man den Blick auf die tlw. stark sanierungsbedürftigen Gebäuden in den Gemeinden richten. Deren mögliches CO2-Einsparpotential ist erheblich, zumal u. a. die Erneuerung einiger Heizungsanlagen und umfassende energetische Sanierungen anstehen. Nur so wird man dem Klimaschutz gerecht und kann eine erforderliche Energiekostenreduzierung mittelfristig sicherstellen.

Viele Entscheidungen zu den Gebäuden werden erst in einem regionalen Kontext gemeinsam mit den anderen Kirchengemeinden zu treffen sein, um die finanziellen, technischen und organisatorischen Auswirkungen richtig einschätzen zu können. Grundsätzliche Fragen sind kurz- bis mittelfristig zu klären:

-        Welche Gebäude werden zukünftig noch benötigt?

-        Welche Gebäude können wie saniert werden?

-        Wie hoch sind die Kosten dafür? Gibt es finanzielle Unterstützung oder müssen die Gemeinden alle Maßnahmen selbst finanzieren?

-        Wo werden ggf. neue Gebäude errichtet?

-        u.v.m.

Es wird deutlich, dass die Zusammenarbeit zwischen den Gemeinden einen entscheidenden Faktor darstellt. In Zukunft müssen nicht alle bisherigen kirchlichen Angebote bei der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen, bei der Kirchenmusik oder bei den Gottesdiensten von jeder Gemeinde erbracht werden. Unter Beachtung der geringer werdenden Mitgliederzahl und einer möglichen Zentralisierung bestimmter Angebote müssen Gebäude im Sanierungsfall damit nicht unbedingt ersetzt werden. Voraussetzung für eine korrekte Entscheidung in diesem Bereich ist eine solide Bestandsaufnahme und Bewertung aller Gebäude, eine mit dem Kirchenkreis abgestimmte Planung zukünftiger Vorhaben und die Sicherstellung der erforderlichen Finanzierung der Maßnahmen. 

Dabei sollte man die emotionale Komponente der Maßnahmen, die durchzuführen sind, nicht unterschätzen. Die Identifikation der Gemeindemitglieder mit ihrer Gemeinde ist in der Regel sehr hoch, Verzicht wird schmerzhaft empfunden. Umso mehr ist darauf zu achten, dass die Prozesse und Maßnahmen in den Gemeinden transparent, nachvollziehbar und rechtzeitig kommuniziert werden. Hier ist Changemanagement der Kirchengemeindeleitungen (Pastores, KGR) im besten Sinne gefordert!

Der Kirchenkreis Hamburg-West hat 2023 das Modellprojekt „Nachhaltige Kirchengemeinden“ ins Leben gerufen. Hierbei kann man sich als Modellregion für Klima- bzw. Treibhausneutralität bewerben und wird, falls ausgewählt, durch die Übernahme von Planungs- und Beratungskosten (300T€) und Beratung seitens des Kirchenkreises und universitärer Fachleute unterstützt. Nach eingehender Erörterung mit den übrigen Gemeinden der Region hat sich die Region Pinneberg entschlossen, sich nicht als Modellregion zu bewerben. Gleichwohl gilt es, sollten entsprechende Modellregionen gebildet werden, deren Prozesse intensiv zu verfolgen und zur Inspiration eigener Maßnahmen zu nutzen.


 

4.     Themenfeld Gebäude
Im Ansinnen, mehr Klimafreundlichkeit zu realisieren, ist dem Themenfeld Gebäude die größte Bedeutung beizumessen: Der weit überwiegende Teil der Emissionen der Lutherkirchengemeinde ist gebäudebezogen. Gleichzeitig sind die Hürden hier besonders hoch: Wirklich wirksame Klimaschutzmaßnahmen im Bereich Gebäude bedürfen oftmals teurer Investitionen. Auch ist bei Grundsatzfragen (Abriss u. Neubau, Aufgabe von Gebäuden) mit berechtigten Widerständen in der Gemeinde zu rechnen. Darüber hinaus muss bei diesen Überlegungen der Denkmalschutz beachtet werden. Generell festzustellen ist: Die Gebäude der Kirchengemeinden sind i.d.R. für eine Personenanzahl ausgelegt, die dem tatsächlichen Bedarf der Kirchengemeinden heute nicht (mehr) entspricht. Das gilt mit Einschränkungen auch für das überdurchschnittlich lebendige Gemeindeleben der Lutherkirchengemeinde. Die Maßnahmen im Winter 2022/2023 (Beschränkung auf drei beheizte Gemeinderäume, Verzicht auf Beheizung der Kirche) bieten hierbei die Gelegenheit, den tatsächlichen Raumbedarf unserer Gemeinde zu überprüfen. Ebenso müssen die Gemeinden der Region ein umfassendes Gebäudenutzungskonzept erstellen und eventuelle Umnutzungsmöglichkeiten eruieren. Tiefgreifende Sanierungen sind für Gebäude nur dann sinnvoll, wenn ihr Bestand im Rahmen einer regionalen Konzeption gesichert ist.

Es bleibt aber auch festzuhalten: Nicht jede Maßnahme bedarf einer teuren Investition. Viele Maßnahmen beginnen mit einer Sensibilisierung der Gebäudenutzer. Hier ist Transparenz und rechtzeitige Kommunikation gefragt, damit die geplanten operativen Maßnahmen unterstützt werden.

Der Zielkonflikt zwischen der Bewahrung der bisherigen Gebäuden und der Notwendigkeit einer deutlichen Verringerung der Energieverbräuche ist damit innerhalb der Gemeinde, der Region wie auch gegenüber dem Kirchenkreis zu moderieren und zu gestalten.

 

 

5.     Themenfeld Mobilität
Im Bereich Mobilität besteht in der Lutherkirchengemeinde bereits ein exzellentes Bewusstsein für Umweltfreundlichkeit (siehe Aktion „Stadtradeln“). Die vergleichsweise geringe Fläche der Kirchengemeinde und kurze Pendelwege der hauptamtlich Mitarbeitenden sorgt darüber hinaus für ein vergleichsweise geringes Entwicklungspotential. Dennoch strebt die Gemeinde an Angebote und Anreize zu schaffen, um motorisierten Individualverkehr zu reduzieren und die Attraktivität klimaneutraler Mobilität zu erhöhen.

 

 

6. Themenfeld Beschaffung

Im Rahmen der Bewerbung für das Siegel „ÖkoFair“ in der Lutherkirchengemeinde wurde in diesem Themenfeld schon viel erreicht. Über die erreichten Maßnahmen hinaus strebt der KGR noch folgende, für die Umwelt wichtige Ziele an.

Grundsätzlich sollen Lebensmittel als Bioprodukte gekauft werden. Dabei sollen diese Produkte möglichst aus der Region stammen; auf fairen Handel ist zu achten.

Der KGR setzt sich für einen verantwortungsvollen Fleischkonsum ein. Bei der Bewirtung auf Gemeindeveranstaltungen sollen gleichwertige vegetarische und vegane Alternativen angeboten werden.

Weiterhin muss das Thema „Müllvermeidung“ in der Gemeinde sensibilisiert werden. Hier spielt auch das Recycling von Wertstoffen eine herausragende Rolle.

Im Gemeindeleben wirbt die Evangelisch-Lutherische Kirche in Bayern für eine „Ethik des Genug“[1]. Nicht jede Anschaffung erweist sich beim zweiten Nachdenken als notwendig. So kann z. B. eine genaue Inventur dessen, was die Gemeinde an Materialien besitzt, möglicherweise unnötige Neukäufe verhindern. Es ist stets abzuwägen, welche Beschaffungen einem attraktiven Gemeindeleben zuträglich (und damit möglicherweise erforderlich) und welche im Sinne der Umwelt und der Nachhaltigkeit verzichtbar sind. Darüber kann eine rechtzeitige Planung der Bedarfe auch entsprechende finanzielle Vorteile bieten. Dazu bedarf es einer rechtzeitigen Kommunikation zwischen den einzelnen Gremien, Gruppen und Leitungen.

Unter dem Aspekt des Zukunftsprozesses 2030 (siehe Kap. 3) wäre darüber hinaus eine entsprechende Abstimmung zwischen den Pinneberger Gemeinden (inkl. Kummerfeld) wünschenswert und in der dortigen AG anzuregen.

Auch der Bereich der aktuellen Beschaffungspraxis birgt Entwicklungspotentiale. So sollten sowohl die Rahmenvorgaben wie auch die Geschäftsprozesse von Beschaffungen überprüft und ggf. überarbeitet werden. Der KGR macht noch einmal deutlich, dass bei jeder Beschaffung die jeweiligen Umweltaspekte zu beachten sind. Insbesondere bei größeren Beschaffungen und Investitionen sind Prüfungen zur Umweltverträglichkeit und Nachhaltigkeit durchzuführen.

 

 

6.     Themenfeld Organisation
Das zentrale Gremium, das die in diesem Konzept angeführten strategischen Maßnahmen/Ziele für den KGR koordiniert und controllt, ist der Umweltausschuss. Dieser stellt zugleich sicher, dass der KGR entsprechend informiert und bei einzelnen Aktivitäten direkt eingebunden wird. Der Umweltausschuss bereitet Beschlussvorlagen mit Umweltrelevanz für den KGR vor und berichtet dem KGR regelmäßig über seine Tätigkeit. Darüber hinaus kooperiert er mit allen Ausschüssen der Gemeinde und stimmt sich mit diesen inhaltlich und finanziell ab.

Weitergehende, operative Maßnahmen mit dem Ziel einer nachhaltigeren Luthergemeinde lassen sich u. a. mit der bereits existierenden Gruppe „Leben fairändern“ oder mit einer neuen Umweltgruppe umsetzen. Der KGR bemüht sich zusätzlich darum, für diese Gruppen weitere Umweltinteressierte für die Arbeit zu gewinnen. Hierbei gilt es, einerseits die fachliche Expertise in den Gruppen, aber auch im Umweltausschuss selbst, zu stärken. Andererseits sollten diese Personen mit Elan, Freude, und Engagement die jeweiligen Themen/Maßnahmen voranbringen und vertreten.

Die Gemeinde wird über das strategische Konzept und die weiteren operativen Maßnahmen geeignet informiert. Hierzu werden z. B. Gottesdienste, Gemeindeversammlungen, Workshops u. ä. angeboten.

Der Küster trägt in besonderer Weise Verantwortung für die Umsetzung der operativen Maßnahmen. Der KGR und der Umweltausschuss unterstützen ihn dabei. Der Umweltausschuss ist für ihn erster Ansprechpartner in allen Belangen des Umwelt- und Klimaschutzes.

Haupt- und Ehrenamtliche können sich mit Weiterbildungsangeboten im Bereich „Umwelt“ und „Klima“ schulen lassen.

Auf dem Gebiet des Umwelt- und Klimaschutzes ist die Zusammenarbeit der Lutherkirchengemeinde mit anderen Kirchengemeinden und dem Kirchenkreis sowie mit Umweltgruppen, Vereinen und mit der Stadt Pinneberg erwünscht. Hier sollte ein gesellschaftsübergreifendes Netzwerk zum Wohle aller angestrebt und gefördert werden. Aktivitäten und Maßnahmen, die ggf. einem politischen Umfeld stattfinden, sind mit dem KGR vorab abzustimmen.


 

7.     Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit
Bemühungen um den Klima- und Umweltschutz sind als Teil des kirchlichen Verkündigungsauftrages zu verstehen (s.o.). Daher soll dies sich auch in der inhaltlichen Arbeit der Gemeinde widerspiegeln und theologisch reflektiert werden. Thematische Gottesdienste sind dabei ebenso denkbar wie die Einbindung möglichst vieler Gruppen der Lutherkirchengemeinde in die möglichen Planungs- und Veränderungsprozesse. Auch ist an eine Einbindung der Kinder- und Jugendarbeit (Konfirmand:innen, KiSa, KiTa) zu denken. Ziel ist es, ein frühes und breites Bewusstsein für die Notwendigkeit zu schaffen, diese Erde nachfolgenden Generationen bewohnbar zu überlassen. Dies ist Teil des Verkündigungsauftrages der Kirche: Umwelt- und Klimaschutz ist (auch) Gottesdienst!

 

 

8.      Zeitplanung
Das Klimaschutzkonzept ist dem Kirchengemeinderat am 13.07.2023 vorgestellt werden und soll spätestens im September beschlossen werden. Mit der Zeitplanung für operative Maßnahmen, die auf der Grundlage dieses Konzepts erarbeitet und beschlossen werden, wird der Umweltausschuss des Kirchengemeinderates betraut.

 

 

9.     Ansprechpartner
Als Ansprechpartner für alle Fragen zum Klima- und Umweltschutz stehen folgende Personen zur Verfügung:

-        Pastor Harald Schmidt, Vorsitzender des Kirchengemeinderates

-        Pastor Henri Steinrück, Vorsitzender des Umweltausschusses

-        Herr Werner Welzel, Klimaschutzbeauftrager des Kirchengemeinderats



[1] „Schöpfung bewahren – Klimaschutz praktizieren. Das Integrierte Klimaschutzkonzept der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern“, S. 74.